Ein Rückblick auf die Wettkämpfe am vergangenen Wochenenden
Als die ersten, der deutschlandweit angereisten Turnerinnen und Turner am Samstagmorgen gegen halb zehn in der bereits am Vorabend perfekt vorbereiteten Halle des Berufsschulzentrums ihren Wettkampf begannen, zeigte das Thermometer bereits 30°C. Das Aufwärmen vor den Übungen schien überflüssig, dennoch bewiesen die über 260 Aktiven Erfahrung und Umsicht, was nicht zuletzt zu einem nahezu verletzungsfreien Wettkampf beitrug.
Im ersten Durchgang gingen die ältesten Teilnehmer an den Start: bei den Männern waren das neben Alfons Klein (82) vom TV Germania Düppenweiler die Starter der Altersklassen M 60 bis M 80. Die Frauen kämpften in den Altersklassen W 55 bis W 75 um beste Wertungen an ihren Geräten. Die älteste Teilnehmerin, Roswitha Wahl (Jahrgang 1937), von Bremen 1860 e.V. wurde mit nur 3 Zehntel Punkten Rückstand hinter Ingrid Deimel vom TV Geseke 1862 Deutsche Vizemeisterin in der Alterklasse W 75.
Um die Spannung vor der ersten Siegerehrung des Tages noch ein wenig zu steigern, hatte der VSG Pirna ein kleines Showprogramm vorbereitet, bei dem neben der beeindruckenden Bodenkür der erst 13-jährigen Kunstturnerin Lisa Schöniger vom TuS Chemnitz Altendorf eine Choreografie der Jungenmannschaft des gastgebenden Vereins zu sehen war.
Den emotionalen Höhepunkt erreichte die Veranstaltung am ersten Wettkampftag, als der 89-jährigen Johanna Quaas, 11-malige Deutsche Seniorenmeisterin vom SV Halle, im Auftrag der „International Gymnastics Hall of Fame“ durch Frau Dr. Grit Reimann der „Nadia Comaneci Award“ überreicht wurde, den sie im Mai in Oklahoma City als erste Breitensportlerin bzw. Seniorenturnerin der Welt verliehen bekam. Ihre, im Anschluss daran geturnte Barrenübung bescherte ihr stehende Ovationen der ganzen Halle und zeigt, wie leistungsfähig man auch noch in solch hohem Alter sein kann.
Im zweiten Durchgang griffen mit den Startern vom SV Wesenitztal gleich drei Aktive aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ins Wettkampfgeschehen ein: Antje Ullrich, Heiko Müller und Bodo Timmreck hatte sich zuvor, wie auch die leider verletzungsbedingt nicht startende Katrin Bindig-Trübel von der VSG Pirna über die Landesmeisterschaften für diesen Wettkampf qualifiziert. Heiko Müller konnte sich dabei mit 46,90 Punkten in der Altersklasse M 45 einen 5. Platz erturnen und trug damit zum sehr guten Abschneiden der sächsischen Turner bei diesen Deutschen Meisterschaften 2015 bei. Drei Meister- sowie fünf Vizemeistertitel gingen in diesem Jahr an sächsische Turnerinnen und Turner.
Dass Turnen nicht nur eine Sportart sondern ein Lebensgefühl ist, zeigte sich einmal mehr auf dem Sportlerball am Abend des ersten Wettkampftages im „Brauhaus zum Gießer“. Selbst auf der stets vollen Tanzfläche waren Showeinlagen zu bewundern wie z.B. die von Rosi und Renate (beide über 70), die mit Akrobatiknummern überraschten. Das dankbare Turnerpublikum lässt auch beim Feiern nichts aus und das laue Wetter tat sein übriges.
Ermittelt wurden am Sonntag, dem zweiten Wettkampftag die Deutschen Senioren-Turnmeister in den jüngeren Alters- bzw. Leistungsklassen: Bei den Frauen die auch quantitativ starken Altersklassen W 30 - W 35 und bei den Männern M 30 - M 40. Hier startete mit Petra Fritsch vom SV Wesenitztal erneut eine Turnerin aus unserem Landkreis.
Die Meisterschafts-Höchstwertung bei den Männern erzielte Lazar Bratan (M 35+) vom TSV Grötzingen mit 70,50 Punkten. Bei den Frauen in der W 30+ erzielte Alexandra Urich-Klehr von der TSG Haßloch mit 54,65 die stärkste Wertung aller Teilnehmerinnen.
Große Anerkennung des veranstaltenden Deutschen Turnerbundes sowie der bundesweit angereisten Teilnehmer fand die perfekte Organisation der 16. Deutschen Seniorenmeisterschaft im Gerätturnen unter den doch schwierigen Bedingungen durch den Ausrichter VSG Pirna (Verein für Sport und Gesundheit).
Weitere Berichte und Ergebnisse finden sich auch unter: http://www.gymmedia.de/Geraetturnen/Deutsche-Turn-Senioren-bei-ihren-Meisterschaften-2015
Autor: Frank Höppner
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